Newsletter Winter 2019
Impulse & Ideen beim Fachtag Diversity & Inklusion
Am 25. September beteiligten sich etwa 100 Kolleg*innen von casablanca, aus dem Verbund sowie Mitarbeiter*innen des Jugendamtes an einem Tag voll von Eindrücken, Diskussionen und Ideen.
Nach einer Begrüßung mit Infos zur Entstehung und den Bedingungen des Organisationsentwicklungsprozesses, zur Location „TUECHTIG – Raum für Inklusion“ und zum Ablauf des Fachtages, startete Prof. Dr. Komorek, Professor für Inklusion an der evangelischen Hochschule Berlin, mit fachlichem Input zur Wahrnehmung von Unterschiedlichkeit und zu Veränderungsprozessen.
Greifbar und anschaulich stellten zwei Referentinnen mit Beeinträchtigung ihren Weg und ihre Vorstellungen von einer inklusiven Gesellschaft dar.
Silja Korn ist blind und arbeitet, nachdem sie für die Anerkennung ihrer Ausbildung kämpfen musste, als Sprecherzieherin an einer Kita. Die Lernspiele und Bücher für ihre Arbeit macht sie selbst. Ihr Sprachvermögen verbessern die Kinder automatisch, da Beschreibungen wesentlich sind im Kontakt mit der blinden Erzieherin. Und sie lernen einen umsichtigen Umgang. Silja Korn beendete ihren Vortrag mit der Feststellung: „Es ist ein Mehrwert, wenn wir in der Gesellschaft richtig drin sind und da mitmischen“.
Corinna Brenner, Mitarbeiterin von „Yomma – Dienstleistungen für Gebärdensprache“, und selbst gehörgeschädigt, veranschaulichte Wissenswertes zu Gehörlosenkulturen, unterschiedlichen Bedürfnissen von tauben Menschen sowie zur Geschichte und den Spezifika der Gebärdensprache, die mit gravierenden Folgen lange an Schulen verboten war. Das Gebärden bzw. Gestikulieren mit deutlicherer Körpersprache konnten alle ausprobieren, denn es helfe insgesamt bei der Kommunikation mit diversen Menschen.
Martina Liebers, Leiterin der Jugendhilfestation Pankow, stellte den aus Gruppendiskussionen extrahierten IST-Stand zu Diversität beim Träger casablanca dar. Fünf daraus geclusterte Zielformulierungen (Soll-Zustand) waren dann zunächst Grundlage für Brainstormings im „World Café“. Am Nachmittag wurden dann in Arbeitsgruppen konkrete Maßnahmen zur Zielerreichung entwickelt. Aus den Ergebnissen wird im Folgenden eine Arbeitsgruppe ein konkretes Konzept entwerfen, welches dann am Panke-Haus erprobt werden kann.
Prof. Dr. Komorek stellte in Aussicht, dass sich im Prozess auch eine von Transparenz und Wissenstransfer geprägte Organisationskultur entwickelt und alle Beteiligten immer sensibler bzgl. der Thematik sein werden.