Newsletter Winter 2020
Newsletter Winter 2020
Diversity & Inklusion: Die Pilotphase zur praktischen Umsetzung beginnt
Im November 2020 startete, wie geplant und trotz Corona, die Pilotphase zum Organisationsentwicklungsprozess "Diversity und Inklusion" im Familienförderzentrum Panke-Haus. Sie endet offiziell mit Beginn der Sommerferien 2021.
In diesem Zeitraum wird die Arbeit der rund 50 Mitarbeitenden der Einrichtung durch die Themen beeinflusst, bereichert und ergänzt. In der Umsetzungsphase sollen verschiedene Maßnahmen im Panke-Haus erprobt werden, um die folgenden Ziele – zunächst für den Bereich Hilfen zur Erziehung – zu erreichen:
- Das Selbstverständnis der Mitarbeiter*innen von casablanca ist gekennzeichnet durch konsequente Wertschätzung von Vielfalt und in der Folge die Bereitschaft, individuelle und flexible Hilfen und Angebote zu ermöglichen.
- casablanca ist barrierearm.
- Unsere Teams sind vielfältig und arbeiten interdisziplinär.
- Fachkompetenz bzgl. Diversity/Inklusion ist vorhanden.
- Die Adressat*innen finden sich mit ihrer Diversität in den Angeboten wieder.
Wir werden im Panke-Haus verschiedene Fortbildungen zu Diversity und Inklusion durchführen, die Räume der Einrichtung unter dem Aspekt der Barrierefreiheit betrachten (und bei Bedarf verändern) und vieles mehr. Im Anschluss werden die Maßnahmen evaluiert und unsere Erfahrungen in ein Handbuch einfließen, das am Ende des 3-jährigen Prozesses veröffentlicht und an den Trägerverbund weitergereicht wird.
Wir sind gespannt!
Hoffen auf eine gesicherte Finanzierung: Die Offenen Familienwohnungen
In den Spandauer Quartieren Falkenhagener Feld West und Heerstraße Nord leitet casablanca zwei Angebote, die in dieser Form bisher einzigartig sind: die Offenen Familienwohnungen.
Dank der tollen Arbeit der Initiative Familien Stärken konnten wir direkt vor Ort offene, sichere Zugänge für Kinder aus der Nachbarschaft eröffnen, an denen sie unbeschwert spielen oder auf Hilfen zurückgreifen können – seien es die Hausaufgaben oder Probleme, über die sie hier geschützt sprechen können. Auch erwachsene Nachbar*innen sind herzlich willkommen. Bei Fragen oder Sorgen erhalten sie unbürokratisch Beratung zu Familienthemen, zu Rechts- oder Lebensfragen. Außerdem werden die Besucher*innen dazu ermutigt, ihre eigenen Ideen mit einzubringen und Aktivitäten umzusetzen. Ziel ist es, den Menschen einen besonders niedrigschwelligen Zugang zu bieten, den sozialen Zusammenhalt innerhalb der Nachbarschaft zu stärken und ein Gefühl des Miteinanders zu erzeugen. Dass sich dieses Konzept bewährt, zeigen nicht nur die Ergebnisse einer Evaluation, sondern auch die spürbar positiven Entwicklungen in den Nachbarschaften.
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Am Rande Berlins, aber immer mittendrin – casablanca in Spandau
In Spandau stellt casablanca sich immer breiter auf, um den bestehenden Bedarf vor Ort besser aufzufangen.
Vom dortigen Zentralbüro aus werden die Kita- und Schulsozialarbeit sowie die Ambulanten Hilfen koordiniert, zudem finden hier Präventionskurse, Elterntrainings und viele andere Angebote statt. Für Kinder im Grundschulalter gibt es eine Tagesgruppe und eine Kleinklasse, und im Falkenhagener Feld befindet sich unsere schöne Kita Kiesteich-Surfer. Einzigartig in dieser Form betreiben wir mit Unterstützung eines großartigen Netzwerks außerdem noch zwei Offene Familienwohnungen, über die wir weiter unten noch ein bisschen mehr berichten.
Damit aufgrund des stetigen Ausbaus unserer Angebote weiterhin ein guter Überblick auf die einzelnen Bereiche gewährleistet ist, arbeitet seit kurzer Zeit Miguel Werner als Regionalkoordinator für Spandau bei casablanca, den wir an dieser Stelle noch einmal herzlich willkommen heißen.
Für unsere Einrichtungen in Spandau möchten wir gern einen Gemeinschafts-Kleinbus anschaffen, um den Mitarbeiter*innen mehr Mobilität zu ermöglichen. Die Standorte sind nicht sonderlich gut an den ÖPNV angebunden. Mit einem Auto könnten wir beispielsweise Ausflüge mit den Familien machen, Kinder zum Schwimmunterricht fahren oder Großeinkäufe besser erledigen. Deshalb freuen wir uns sehr über einen Beitrag auf unser Spendenkonto und danken allen Beteiligten herzlich für ihre Unterstützung.
Zum Schluss...
...wünschen wir allen Leser*innen eine entspannte, schöne und vor allem gesunde Weihnachtszeit und ein gutes Ankommen im neuen Jahr. Wir freuen uns sehr darauf, wenn wir hier wieder mehr über die Entwicklungen unseres Trägers schreiben können, ohne dass ein bestimmtes Thema (in diesem Fall eine gewisse Pandemie) immer wieder zum Tragen kommt. Zu guter Letzt wollen wir noch auf unsere Stellenausschreibungen aufmerksam machen. Wir freuen uns über Verstärkung!
Niedrigschwellig, mobil, flexibel: Unsere neuen Projekte
Wir sind sehr froh darüber, dass wir unsere Palette trotz und während der Pandemie um einige innovative Angebote erweitern konnten. Ein paar davon stellen wir an dieser Stelle kurz vor:
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Raus, raus, raus! Das macht die Dinge leichter…
In den öffentlichen Raum gehen, Jugendliche da abholen, wo sie sich aufhalten - und vor allem Angebote zu jugendgerechten Zeiten machen: Das ist die Idee hinter ‚Glow in the Dark‘.Covid 19 an allen Ecken und Enden – natürlich macht das Virus auch vor den Jugendclubs nicht Halt. Begrenzte Besucherzahlen und Angebotsmöglichkeiten, Hygieneregeln, Mundschutz tragen: Die strengen Auflagen verpassen vielen Jugendlichen und auch den Fachkräften vor Ort einen starken Dämpfer. Außerdem klappen die meisten Einrichtungen um 20 Uhr ihre Bürgersteige hoch, was nicht unbedingt jugendgerecht ist.
Letzteres brachte Mandy Dewald bereits vor einigen Jahren auf eine Idee: Im Bezirk Mitte etablierten die Teams unserer Angebote für Kinder- und Jugendförderung bei casablanca den Mitternachtssport. Einmal im Monat konnten sich die Kids bis spät in den Abend hinein in einer Turnhalle austoben – bis die Pandemie auch hier dazwischen funkte. Für Mandy Dewald war das allerdings kein Grund klein beizugeben.
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Das wichtigste Ziel ist und bleibt der Kinderschutz
Innovative Jugendarbeit und soziale Dienste – das Zusammensein mit anderen Menschen prägt die Arbeit bei casablanca. Vieles musste deshalb in den letzten Monaten überdacht, verändert, verschoben werden. So gut es geht haben die Mitarbeiter*innen sich umgestellt und alternative Angebotsformen und Methoden gefunden, um ihre Zielgruppen weiterhin zu erreichen. Dazu ein kleiner Bericht von Tony Leidenberger, Leiter der Ambulanten Hilfen im Panke-Haus:
„Die Situation hat krasse Auswirkungen auf den ambulanten Bereich. Der persönliche Kontakt ist normalerweise das Allerwichtigste für unsere Arbeit - durch das gegenseitige Kennenlernen schaffen wir eine Vertrauensbasis zwischen uns und den betreuten Familien. Und im März hieß es dann auf einmal: Das alles geht so nicht mehr. Die Arbeit ist wichtig, aber Kontakte werden auf absolut Notwendiges reduziert. Und sie sollen mit Abstand geschehen. Durch so etwas entsteht natürlich erstmal eine große Unsicherheit.
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10 Jahre Kleinkindkrise im KiWo – ein großes DANKESCHÖN
Schutz, Geborgenheit, Nähe, Zuversicht: Das sind vermutlich die treffendsten Worte, um die Atmosphäre und Haltung des Teams in der Kleinkindkrisengruppe (K3) des Kinderwohnprojekts zu beschreiben. Seit 10 Jahren arbeitet das Team mit unbeschreiblichem Engagement für die allerkleinsten Menschen im KiWo.
Die jüngsten Kinder, Zwillinge, waren gerade mal drei Tage alt, als sie zu uns kamen - das älteste Kind sechs Jahre.
Inzwischen haben die Kolleginnen rund 150 Kinder in akuten Krisensituationen aufgenommen und ein Stück auf ihrem Weg begleitet. Das Team leistet großartige Arbeit für die Babys, Kleinkinder und ihre Familien. Die Kolleginnen geben jeden Tag ihr Bestes – sowohl als professionelle Fachkräfte als auch mit ihren ganz eigenen wunderbaren Persönlichkeiten.
Ihre Arbeit zeichnet sich durch ein hohes fachliches Niveau, viel Empathie und Menschlichkeit aus, was den Kindern in dieser schwierigen Zeit einen sicheren und geborgenen Rahmen bietet:
„Wir haben gemeinsam gelacht, gespielt, gekämpft, geweint und uns über Kleinigkeiten einer positiven Entwicklung gefreut. Routine und Berechenbarkeit sind in unserem Alltag Fremdwörter - wenn man zum Dienst kommt, weiß man nie so wirklich was einen erwartet. Das ist das Spannende, das Herausfordernde und gleichzeitig auch das Kräftezehrende in unserem Alltag.“
Auch wenn ein Gruppenangebot außerhalb eines Familienrahmens besonders für Babys und Kleinkinder nicht ideal ist, so zeigt sich bedauerlicherweise ein sehr großer Bedarf. So groß, dass wir im Jahr 2019 eine zweite Kleinkindkrisengruppe eröffnet haben.
Wir danken dem Team der K3 von Herzen für die tolle Arbeit und das ungebremste Engagement!
Anna Seul, Leitung Kinderwohnprojekt Weißensee