deck_365: Im Namen der Dose
Mission possible – Dosensport:
Graffiti und Street Art gehören zu Berlin wie Schrippen und Spätis. Vor allem im Bezirk Mitte bilden sie einen großen Anziehungspunkt, so dass die Stadt damit sogar aktiv in der Tourismusbranche wirbt. Vor allem aber sind sie schon immer eine niedrigschwellige, kreative und künstlerische Aneignungs- und Protestform junger Menschen. Vor diesem Hintergrund werden dringend legale Flächen für junge Talente als Erprobungs- und Experimentierfeld benötigt, bei denen man nicht gleich in Konkurrenz zur großen Urban Art- Szene steht. deck_365 - im Namen der Dose ist daher eine Gesamtstrategie unserer Jugendförderung, um vorhandene legale Flächen wiederzubeleben und neue „tote“ Flächen für junge Menschen zu aktivieren. Wir brauchen frei zugängliche Orte, an denen Jugendliche ihr Potenzial entfalten und wo legal und unter geschützten Bedingungen* Graffitikunst entstehen darf.
Erlebbare Graffitikunst im (halb-) öffentlichen Raum – ständig in Bewegung:
Solche (halb-) öffentlichen, nicht kommerziellen, nicht kompetitiven und geschützten Räume wollen wir an unseren Standorten der Jugendförderung und im Rahmen von mobiler Jugendarbeit schaffen und erhalten, um Graffitikunst mit und für junge Menschen erlebbar zu machen. Nachfolgende Flächen stehen derzeit zur freien Nutzung zur Verfügung:
- am Jugendclub SoKo 116
- im Jugendzentrum Lette 51
- am Jugendhaus Edinburger Str.
- am JuPoint im Brunnenviertel
Die Flächen befinden sich jeweils auf dem Außengelände der jeweiligen Einrichtung oder sind an den Umzäunungen angebracht und können innerhalb der Öffnungszeiten und teilweise darüber hinaus frei zugänglich genutzt werden. Mit diesen Graffitiwänden wollen wir jungen Menschen die Möglichkeit bieten, sich im Rahmen unserer Angebote bzw. selbstorganisiert, künstlerisch auszuprobieren.
Nach unseren bisherigen Erfahrungen kennen unsere legalen Flächen für die Graffitikunst keinen Stillstand. Die Bilder, Motive und Tags wechseln sich wöchentlich, manchmal sogar täglich ab. Es sind erste holprige Versuche von jungen Sprayer:innen zu sehen. Buchstaben, Styles und Motive, die einen zum Rätseln und oder Staunen bringen. All das ist bei deck_365 möglich, um den (halb-) öffentlichen Raum als sozialen Lern- und Aneignungsort für Kinder und Jugendlichen zu qualifizieren. Damit leistet das Projekt einen Beitrag zu einer lebendigen Jugendkultur und bringt „Buntes“ in das Grau der Stadt – und zwar an 365 Tagen im Jahr.
Die praktische Herangehensweise:
An tollen Spots und Wänden werden jungen Talenten bis 27 J. nachfolgende Angebote unterbreitet:
- Freestyle / eigenverantwortliche Nutzung
- Workshops
- Konzeptarbeit
- Pop-Up Projekte
Grundsätzlich ist deck_365 als koedukatives Projekt angelegt. Ein besonderes Augenmerk wollen wir jedoch auch auf Mädchen und jungen Frauen, die in der Szene unterrepräsentiert sind richten. Durch pädagogische Begleitung und Empowerment wollen wir sie bestärken sich mit dieser Kunst- und Ausdrucksform auseinanderzusetzen und damit zu experimentieren.
Die Flächen und Wände werden über die Instagramseite @deck_365 organisiert, d.h.:
- Bekanntmachung der Flächen /Wände erfolgt über Fotos und Reels
- Anfragen werden per PN bearbeiten / Flächen nach Nummerierung freigeben
- Werke der Künstler:innen werden virtuell ausgestellt
- es wird über Angebote und Veranstaltungshinweise informiert
- Über Storys und Instatools wird interaktive Beteiligung und DIY angeregt.
*Der Ehrenkodex:
Unsere Wände werden auf der Basis des nachfolgenden Ehrenkodex betrieben. Die Nutzer:innen sind mit Fingerschwur dem Ehrenkodex verpflichtet. Bei Nichteinhaltung und Verstößen muss mit Schadensersatz und Ausschluss gerechnet werden.
- Keep it clean – die Graffitiplätze werden sauber verlassen. Müll und Dosen werden ordnungsgemäß entsorgt
- No drugs – an unseren Graffitiplätzen werden keine Drogen konsumiert
- Walls only – Farbe gehört nur an die freigegebene Wand.
- My wall – Bemalt wird ausschließlich die für dich freigegebene Wand
- All colours are beautiful – keine Beleidigungen oder gewaltverherrlichenden Motive
- Hood – Nehmt Rücksicht auf die Nachbarschaft